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Digitale Unternehmen aus China wirbeln, mit viel Innovationskraft, ordentlich Staub auf. Warum trotzdem ein Beike in Deutschland (vorerst) scheitern würde.

Warum Beike nicht die Zukunft für die Hausverwaltung in Deutschland ist.

von Tobias Hagemann

Warum Beike nicht die Zukunft für die Hausverwaltung in Deutschland ist.
Lesezeit:
3 Minuten

Veröffentlicht:
5.7.2021

Autor*in:
Tobias Hagemann

Foto:
Vinicius Amano

Warum Beike nicht die Zukunft für die Hausverwaltung in Deutschland ist.

Der Spiegel berichtet jüngst über „das neue Amazon für die Immobilienbranche“, das Unternehmen Beike aus China. Dank moderner Technik wickle das Unternehmen Wohnungskäufe und Vermietungen digital ab. In Deutschland hingegen gebe es kein Unternehmen, das da mithalten könne. Von einem Armutszeugnis für Deutschland ist hier die Rede. Doch stimmt das überhaupt? In vielen Bereichen wird die Immobilienbranche durch Beike sicherlich aufgerüttelt, aber wird es den Markt wirklich auf den Kopf stellen?

Spannend ist es allemal, was Beike so können soll. So lassen sich virtuelle Besichtigungen durchführen, die einem Rundgang vor Ort sehr nahe kommen sollen. Zugegeben, das ist ein großer Vorteil für potentielle Mietende und möglicherweise auch eine Arbeitserleichterung für die vermietende Partei. Ein Sprecher von Immowelt erwähnt in dem Artikel aber auch den Hang der Deutschen zu einem „Vor-Ort Erlebnis" bei der Entscheidung für eine neue Wohnung. Hier heißt es abwarten. Es ist durchaus vorstellbar, dass sich die „typisch Deutsche" Einstellung in naher Zukunft ändern wird. Aber es gibt noch mehr Fallstricke für Beike. Denn:

Was in China funktioniert...

...muss nicht auch in Deutschland funktionieren. Der Spiegel berichtet von einem enormen Wachstum der Plattform. Natürlich handelt es sich bei Beike primär um ein Immobilienportal, nicht um eine Software für Hausverwalter*innen. Aber Beike möchte gerne alles sein. Und genau hier wird es interessant. Damit das Konzept von Beike funktioniert, muss auch die Verwaltung über die Plattform abgewickelt, oder zumindest mit Schnittstellen berücksichtigt werden. Wenn Beike nicht die Vermietung mit der Verwaltung verbindet, handelt es sich um eine reine Vermittlungsplattform für Mietobjekte. Das Unternehmen wäre nicht das neue Amazon sondern lediglich Konkurrenz für Immowelt und Co.

Beike kann nicht einfach eine Verwaltungssoftware auf dem deutschen Markt werden. Denn auch dieses Unternehmen muss die Gesetzgebung in Deutschland berücksichtigen. Das geht über ein Sprachupdate hinaus und ist sehr vielschichtig. In der Hausverwaltungsbranche müsste, neben Beike, also nach wie vor mehrgleisig gefahren werden.

Was allerdings kurzfristig passieren könnte ist, dass sich einige Hausverwaltungen Gedanken machen werden, ob sie Beike und damit eine weitere Plattform bespielen möchte. Denken wir hier einmal kurz über das Angebot und die Nachfrage nach. Da in den meisten Regionen in Deutschland aktuell die Nachfrage höher ist als das Angebot, wird sich der Druck durch die nachfragende Partei nicht sonderlich erhöhen. Die Entscheidung für eine Plattform, wie die von Beike, liegt also nach wie vor bei der anbietenden Partei. Und da wird sich vermutlich das durchsetzen was einfacher und somit kosteneffizienter ist.

Wie sieht also die Zukunft in der Immobilienbranche aus?

Natürlich wäre es spannend zu beobachten, wie der deutsche Markt reagiert, wenn ein Anbieter wie Beike auftaucht. Noch spannender wird es allerdings, wenn eine Verwaltungssoftware ihre Vorteile in der deutschen Gesetzgebung ausspielt und zusätzlich ihren Funktionsumfang erweitert. Dann kann sich wirklich einiges ändern 😉.

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